Laith Abu Areesh


Der sechzehnjährige Laith Abu Areesh leidet an Fanconi-Anämie, einer Erkrankung, bei der das Knochenmark nur beschränkt in der Lage ist, gesunde Blutzellen zu bilden. Die Erkrankung entstand durch einen genetischen Defekt in der DNA von Laith. Sie besteht seit der Diagnose in der frühen Kindheit. Nach Einschätzung der Ärzte bot eine Knochenmarktransplantation die grössten Chancen auf Heilung. Doch selbst nach umfangreicher, jahrelanger Suche konnte kein passender Spender gefunden werden.

Im Oktober 2010 gab es für Laith neue Hoffnung: Seine kleine Schwester wurde geboren. Ihr Nabelschnurblut würde einen reichhaltigen Vorrat der gleichen Stammzellen enthalten, die im Knochenmark vorhanden sind, und könnten für Ihren kranken Bruder geeignet sein.
Die Familie wandte sich an die Future Health Biobank in Nottingham, Grossbritanniens grösste und gleichzeitig die europaweit erste akkreditierte Stammzellbank für Nabelschnurblut. Es wurden Vorkehrungen getroffen, die Zellprobe zu entnehmen und einzulagern. Tests ergaben, dass die Zellen seiner Schwester nicht nur eine enge Übereinstimmung, sondern sogar eine perfekte Übereinstimmung mit dem DNA-Profil von Laith zeigten und genügend Stammzellen für die Verwendung enthielten. Die Zellen standen somit zur Verfügung. Die Ärzte warteten ab, bis sich Laiths Zustand so weit stabilisiert hatte, dass eine Transplantation in Betracht gezogen werden konnte.

Dieser Zeitpunkt kam schliesslich. Ende April wurden die Zellen von Future Health ordnungsgemäss aus der Einlagerung abgegeben. Die Transplantation fand am Sonntag, 20. Mai, am King Hussein Cancer Center in Jordanien statt. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen, es wird aber noch einige Wochen dauern, bis die Ärzte wissen, ob er ein voller Erfolg war. Die Transplantation wurde von Dr. Ayad Hussein durchgeführt, der Laith eine Zeit lang betreute.

«Wir freuen uns, dass wir anlässlich unseres zehnjährigen Jubiläums die Zellen übergeben durften.», so Roger Dainty MBE, Geschäftsführer von Future Health in Grossbritannien. «Von Anfang an bezeichneten wir uns als Einrichtung für Familien. Die Zellen, die wir aufbewahren, können eine Rettungsleine nicht nur für das Kind sein, zu dem sie gehören, sondern auch für seine Geschwister, wie in diesem Fall. Auch Eltern und sogar Grosseltern können profitieren.»