Stammzellentherapie und Rückenmarkverletzung (SCI)

Jedes Jahr erleiden zwischen 250.000 und 500.000 Menschen weltweit eine Rückenmarksverletzung (SCI).

Die Mehrzahl der Rückenmarksverletzungen ist auf vermeidbare Ursachen wie Verkehrsunfälle, Stürze oder Gewalt zurückzuführen.

Menschen mit Rückenmarksverletzungen haben ein zwei- bis fünfmal höheres Risiko, vorzeitig zu sterben als Menschen ohne Rückenmarksverletzungen, zudem ist die Überlebensrate in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen geringer.

Rückenmarksverletzungen sind mit einer geringeren Bildungs- und Wirtschaftsbeteiligung verbunden und verursachen erhebliche individuelle und gesellschaftliche Kosten.

Was ist eine Rückenmarkverletzung?

Das Rückenmark ist ein langes, röhrenförmiges Gebilde, das am Ende des Hirnstamms beginnt und sich bis zur Basis der Wirbelsäule erstreckt. Es besteht aus Nerven und Gewebe, die Botschaften an den Rest des Körpers und an das Gehirn übermitteln.

Eine traumatische Verletzung der Wirbelsäule kann ein Hämatom, einen teilweisen oder vollständigen Riss des Rückenmarks verursachen, der zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust von Gefühl und Bewegung in verschiedenen Körperteilen führt. Die häufigsten Verletzungsherde sind der Hals- und Brustbereich.

Im Allgemeinen sind von einer Rückenmarkverletzung (SCI) Bereiche betroffen, die tiefer liegen als der Verletzungspunkt, so dass der Verlust an Bewegung und Empfindung umso größer ist, je höher die Verletzung ist. Rückenmarksverletzungen können sogar zu Querschnittslähmung und Tetraplegie führen[2], wobei der Schweregrad und die Heilungsrate je nach Ort und Ausmass der Verletzung sehr unterschiedlich sind.

Um die Heilung zu erleichtern und das Risiko der Entwicklung von Begleiterkrankungen zu verringern, ist es unerlässlich, dass jeder Patient eine angemessene Rehabilitation und Unterstützung bei der Gesundheitsversorgung erhält.

Forschung zur Stammzellentherapie

Die Stammzellentherapie entwickelt sich rasch weiter und bietet eine Behandlung von Rückenmarksverletzungen (SCI). Obwohl derzeit keine Behandlung zur Verfügung steht, um den durch eine Verletzung hervorgerufenen Funktionsverlust wiederherzustellen, mehren sich die Hinweise, dass Stammzellinfusionen in die Wirbelsäule helfen können, das Rückenmark zu reparieren.

Positive Ergebnisse wurden in klinischen Studien der Phase I/II im Krankenhaus Puerta de Hierro in Madrid[3] beobachtet. 12 Patienten erhielten Dosen des neuen NC1-Medikaments – hergestellt aus autologen mesenchymalen Stromazellen (MSCs) und autologem Plasma. Alle 12 Patienten erlebten eine Verbesserung der Sensibilität und 50 % zeigten eine verbesserte motorische Aktivität, verringerte Spasmen und eine verbesserte Sexualfunktion.

Seitdem diese klinische Studien stattgefunden haben, ist das NC1-Medikament von der spanischen Arzneimittelbehörde zugelassen worden. Es besteht jedoch noch Forschungsbedarf, um sicherzustellen, dass die Stammzellentherapie zur Heilung von Rückenmarksverletzungen auf breiter Basis eingesetzt wird.

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